Pellets sind etwas Besonderes - dies sind die Anforderungen

Sicherheitsratschläge für Pellet-Lageranlagen mit Lagermengen bis 10 to.

  • Mindestens zwei Kupplungsstutzen (Füll- und Absaugstutzen) mit Lüftungsöffnungen von je 20 cm2 freie öffnungsfläche einbauen bzw. umrüsten.
  • Vor Betreten des Lagerraumes die Pelletheizung und Fördereinrichtung abschalten sowie die Zugangstür eine Viertelstunde vorher öffnen.
  • Füll- und Absaugstutzen elektrisch erden mit mindestens 4 mm² Kupferader an der Hauspotenzialschiene.
  • Beim Säubern des Lagerraumes vom Pelletstaub Staubmaske tragen.
  • Fördereinrichtungen und elektrische Betriebsmittel regelmäßig vom Pelletstaub befreien.
  • Füllstandskontrolle über eine fest verschlossene Sichtscheibe (Bullauge) durchführen.

DEPV - Empfehlungen zur Lagerung von Holzpellets (s. Seite 27) - [PDF]

Allgemeines

Für die Lagerung von Holzpellets gelten die Anforderungen der Feuerungsverordnung (FeuVO) der jeweiligen Bundesländer. In jedem Falle sollte man sich mit dem Schornsteinfeger abstimmen. Die Pellets werden mit dem Tank- oder Silowagen angeliefert und in den Lagerraum eingeblasen. Die Silowagen verfügen über Schlauchlängen bis zu max. 25 m. Deshalb sollte der Lagerraum innerhalb dieser Entfernung von der Zufahrtmöglichkeit zugänglich sein. Bei innenliegenden Lagerräumen müssen die Einblas- und Abluftrohre bis zur Außenwand geführt werden.

Der Heizraum sollte ebenfalls an eine Außenmauer angrenzen, weil dadurch eine direkte Be- und Entlüftung des Heizraumes möglich ist. Bei innenliegendem Heizraum muss ein Lüftungsrohr - mind. 200 qcm - bis an die Außenmauer geführt werden.

Der Lagerraum muß absolut trocken sein und innen über Schrägböden verfügen. Ideale Lagerräume sind rechteckig. Je schmaler der Raum, desto weniger "Leerraum" geht unter den Schrägen verloren.

Bei kleineren Anlagen können Lagerräume auch aus einer stabilen Holzkonstruktion, z.B. OSB-Platten gefertigt werden. Alle Lagerräume müssen staubdicht sein.

Eine zweite Möglichkeit - Lageraum im Erdtank: Wenn im Keller kein Platz ist, kann ein Lagertank unterirdisch in der Nähe des Heizraumes installiert werden. Die Pellets werden dann durch ein Saugsystem zum Vorratsbehälter am Heizkessel befördert.

Generell gilt:
Eine hohe Pelletqualität im Lagerraum senkt die Jahresbrennstoffkosten und vermeidet Funktionsstörungen der Heizanlage.

Details:
Die Ausstattung des Pelletlagers und des Heizraumes

Türen:
Wie auch bei allen anderen Heizsystemen ist die Heizraumtür und die Tür des Lagerraumes als Brandschutztür (mind. T 30) auszuführen. Sie müssen nach außen aufgehen und mit einer Dichtung versehen sein. Bei der Tür des Pelletslagerraumes müssen auf der Innenseite der Türöffnung Holzbretter oder Pfosten angebracht werden, damit die Pellets nicht gegen die Tür drücken. Schlüsselloch abdichten nicht vergessen!

Elektroinstallationen:
Im Pelletslagerraum dürfen sich keine Lichtschalter, Steckdosen, Lichtlampen oder Verteilerdosen und dergleichen befinden. Außerhalb des Heizraumes muß ein »Not-Aus-Schalter« angebracht werden.

Befüllstutzen:
Die Befüllstutzen werden mit dem Mauerwerk (Erdung) verbunden. Verbindungsrohre vom Befüllstutzen zum Lagerraum, die durch einen Nebenraum durchgeführt werden, müssen aus Metall sein.

Kamin:

Der benötigte Kaminquerschnitt ist abhängig von der Nennleistung der Heizungsanlage und der wirksamen Kaminhöhe. Als Faustregel gilt jedoch:
-> Nennleistung bis 20 kW: Durchmesser 16 cm.
-> Nennleistung 20...30 kW: Durchmesser 18 cm.

Kamin feuchteunempfindlich ausführen.

Zugregler:
Zur Stabilisierung der Zugverhältnisse ist der Einbau eines Zugreglers - im Kamin oder Rauchrohr - notwendig.

Die Größe des Pelletslagerraumes:
Grundsätzlich sollte der Pelletslagerraum länglich-rechteckig sein, wobei die Raumbreite, wenn möglich, 2,0 m nicht übersteigen soll. Je schmäler der Raum ist, desto weniger »Leerraum« bleibt. Die Größe des benötigten Lagerraumes hängt von der Gebäudeheizlast ab, sollte jedoch so groß gewählt werden, dass eine Jahresbrennstoffmenge (ca. 5.000 bis 6.000 kg für ein Einfamilienhaus bis 150 m2) eingelagert werden kann.

Der Luftraum:
Der Lagerraum kann nicht ganz bis oben gefüllt werden. Nutzbares Volumen: 2/3 des Raumvolumens wird durch Raumentnahmeschnecke automatisch entleert.

Die meisten Pelletsheizungen sind vollautomatische Heizsysteme mit einer Raumaustragung aus einem Lagerraum oder Sacksilo.

Bevor Sie sich aber Ihr Pelletslager zusammenzimmern, fragen Sie nach möglichen Sonderregelungen in den einzelnen Bundesländern und berufen Sie sich bitte nicht ausschließlich auf diese Seite. Informationen über den genauen Stand der Gesetzeslage bekommen Sie bei Ihrem Heizungsbauer, beim Schornsteinfeger oder im Landratsamt.

Fördersysteme für Pellets:
Bei den Fördersystemen vom Pelletlager zum Kessel sind verschiedene Varianten denkbar. Der Ausführung dieser Komponente des Heizungssystems muss große Beachtung geschenkt werden, hängt doch ganz wesentlich der Grad der Nutzerfreundlichkeit und Betriebsicherheit hiervon ab. So entscheidet bereits die Form der Pelletlagerung (Sackware oder lose Ware) über den späteren Bedienungskomfort eines Pelletkessels. Gewöhnlich wird dies jedoch von der gewählten Kesselausführung vorgegeben.

Im Falle eines integrierten Brennstoffbehälters in der Heizungsanlage werden die Pellets für gewöhnlich in Säcken eingelagert und per Hand eingefüllt. Der Pelletvorrat reicht dann je nach Behältergröße von einer Woche bis zu einem Monat. Idealerweise wird am Pelletkessel die Unterschreitung einer Mindestfüllmenge direkt oder durch Fernanzeige überwacht.

Lose Pelletsware wird überwiegend durch direkte Austragung aus dem Lagerraum mit einer Schnecke zum Heizkessel gefördert. Die Schnecke ist die einfachste Form der Raumaustragung - verschleiß- und geräuscharm. Zudem schützen rückbrandsichernde Maßnahmen wie Zellradschleuse, Rückbrandschleuse oder auch eine Sprinkleranlage das Pelletlager im Falle eines Brandes.

Muss der Pelletlagerraum in einer größeren Entfernung zum Heizkessel eingerichtet werden, kann die Zuführung auch per Saugaustragung erfolgen. Um dieses System effizient betreiben zu können, sollte ein Pelletskessel mit Vorratsbehälter gewählt werden, bei dem die Pellets in den Vorratsbehälter gesaugt werden. Das Saugsystem ist aufgrund der Staubentwicklung etwas störanfälliger als eine Förderschnecke und die erforderlichen Filter und Dichtungen müssen regelmäßig gewartet werden. Der Betrieb des Saugmotors ist zudem mit einer gewissen Geräuschentwicklung verbunden. Die Saugleitungen in den Lagerraum müssen ebenfalls rückbrandsichere Abschottungen aufweisen. Allerdings wird durch das Saugsystem eine sehr flexible Kesselaufstellung und Lagerraumgestaltung möglich.

Quellen: Rhoen-Hessen-Forstconsulting Paradigma (Heizungshersteller)